Es könnte Krieg geben

Foto: Michael Mairhofer

HC Strache zählt zu den umstrittenen Politikern dieses Landes, doch er geht mit seiner FPÖ unaufhaltsam den steinigen Weg an die Spitze. alles roger? hat den Frontmann der Blauen zu einem Gespräch über Neuwahlen, grüne Meinungsdiktatur und warum eine Koalition keine Ehe ist, getroffen.


Interview: Roland Hofbauer

Erstmals Gratulation zur Hochzeit, wie geht es Ihnen als frischgebackener Ehemann?
Vielen Dank, und wie soll's mir gehen mit einer liebenswürdigen, herzlichen Frau wie ich sie habe, es geht mir einfach nur gut. Die Hochzeit war in einem wundervollen kleinen, privaten Rahmen, mit den besten Freunden und der Familie.

Inwieweit kann man eine Ehe mit einer Koalition vergleichen?
Gar nicht, denn eine Ehe ist auf Liebe aufgebaut, auf Vertrauen und Wertigkeiten, also jenseits einer Koalition. Die ist immer eine Zwangsehe, wenn man keine absolute Mehrheit hat. Das ist kein Partner den man sich gerne und freiwillig ausgesucht hat, eher das kleinste Übel.

Wie schwierig ist es denn für die FPÖ, einen Koalitionspartner zu finden, zudem ja auch viele Parteien nun ihre Wahlkampfthemen als die eigenen verkaufen?
Zunächst glaube ich, die Menschen gehen lieber zum Schmied als zum Schmiedl und wissen genau, dass sie seit Jahren hinters Licht geführt wurden. Ich glaube, die falschen Versprechungen glaubt keiner mehr, denn man darf nicht vergessen, dass die Verursacher der Willkommenskultur im vergangenen Jahr jetzt unsere Warnungen als eigene Ideen aufgreifen. Eine Million Menschen wurden ohne Kontrolle hereingelassen, illegal durch Österreich geschleppt und Hunderttausende sind hier in der Illegalität untergetaucht. Die Parteien, die jetzt von Obergrenzen sprechen, tragen die alleinige Schuld daran.

Was halten Sie von den angeblichen Obergrenzen?
Das sind Pseudogrenzen, man hat im Herbst diesen Jahres bereits 140.000 Illegale aufgegriffen, 11.000 sind aus Deutschland zurückgeschoben worden und 28.000 Asylanträge wurden eingereicht. Wir sind bereit exorbitant über der angeblichen Obergrenze. Es wird auch nichts unternommen, es gibt keinen Grenzschutz und illegale Einwanderer, die aufgegriffen werden, werden nicht abgeschoben.

Warum, glauben Sie, spielen die österreichischen Medien da mit und verbreiten bewusst und gezielt Falschmeldungen?
Das liegt eindeutig an einer gezielten Inseratenpoltik und dadurch wird Einfluss auf die Medien durch die Parteien genommen und Fakten werden von den Medien negiert.

Glauben Sie an baldige Neuwahlen?
Das ist sehr wahrscheinlich, die Regierung bringt nichts weiter und beflegelt sich permanent. Das Geplänkel zwischen Kern, der gar keine demokratische Legitimation als Kanzler hat, und Kurz, der als Außenminister bis heute keine Rücknahmemaßnahmen für Flüchtlinge verhandelt hat, und Mitterlehner ist ja bereits ein Vorwahlkampf. Nach der Bundespräsidentenwahl wird es bald so weit sein. Deshalb ist es wichtig, dass Hofer gewinnt, damit er das gesicherte Kontrollorgan für diese Regierung sein kann. Aber die Gefahr besteht, dass wenn wir die absolute Mehrheit bekommen, sich Rot/Schwarz mit den Grünen und den Neos zusammenschließen und genauso weitermachen wie bisher.

Sind die Österreicher wahlmüde und kann das Norbert Hofer bei der Drittauflage schaden?
Man muss dort hingehen, da geht es um die Zukunft, sonst hat man am Ende eine Situation wie im 2. Bezirk, wo 8.000 Grüne wählen gehen von 71.000 Wahlberechtigten und die Grünen auf einmal über 30 Prozent haben. Jeder soll und muss sein Wahlrecht wahrnehmen.

Sind wir eine Bananenrepublik?
Bei dieser Wahl ist einiges schiefgegangen, ein explosionsartiger Anstieg der Briefwahlkarten, diese wurden ohne Aufsicht vorsortiert und geöffnet, und somit ist das in einer geordneten Demokratie unzulässig. Was sich dann dieser Verfassungsrichter herausgenommen hat und die FPÖ öffentlich mit Nonsens beschuldigt hat, ist jenseits von Gut und Böse.

Wie sehen Sie eigentlich die Meinungsdiktatur, die von den Grünen vorgegeben wird, ist das ein Grund zur Besorgnis?
Das zeigt in Wahrheit, wer hier Gräben aufreißt und versucht, Andersdenkende zu kriminalisieren. Uns Freiheitlichen würde nie einfallen, Menschen mit einer anderen Gesinnung oder Meinung zu denunzieren, kriminalisieren und solch eine Hetze zu betreiben. Das hat mit Demokratie rein gar nichts zu tun. Die Grünen sind eine Verbotspartei, die nichts anderes duldet, und das zeigt auch das Denken des grünen Kandidaten Van der Bellen, der selbstverständlich nicht unabhängig, sondern ein Grüner ist. Nach der Mai-Wahl, als er glaubte, er sei Präsident, hat er einer deutschen Zeitung gegenüber sein undemokratisches Weltbild gezeigt, indem er ganz klar gesagt hat, dass er eine FPÖ weder angeloben noch sie mit einer Regierungsbildung beauftragen würde.

Kann es sein, dass eine Zwölf-Prozent-Partei ganz Österreich terrorisiert?
Hier muss man sich zur Wehr setzten, hier muss man auch vor Gericht gehen und man darf sich diesem linken Druck und dieser Diktatur nicht beugen. Man muss diese Machenschaften auch aufzeigen. Ich werde auf meiner Facebookseite bedroht, auch mit Mord, aber darüber wird nicht berichtet. Umgekehrt aber wird jede verbale Kritik an den Grünen kriminalisiert, das darf man nicht tolerieren.

In den sozialen Medien wird Van der Bellen teilweise als Heuchler bezeichnet, wie sehen Sie das?
Solche Begriffe verwende ich sicher nicht, aber er hat sich selber bloßgestellt. Da wird bewusst mit Unwahrheiten operiert. Wir sind EU-kritisch, aber keine EU-Austrittspartei. Es darf keine Auflösung Österreichs geben, wofür aber die Grünen sind, die unsere Neutralität und Souveränität aufgeben wollen.

Was halten Sie von dem Embargo gegen Russland, ist das für Europa gefährlich?
Absolut, diese Sanktionen beruhen auf den gleichen Lügen wie der Einmarsch im Irak oder in Libyen. Hier geht es immer um Geld, Erdgas oder Erdöl. Hier wird geplant und gezielt Europa destabilisiert. Die NATO rückt geografisch immer näher an Russland, hier wird bewusst provoziert und Russland ist nicht der Aggressor. Das ist nicht gut für Europa, wir müssen Russland enger an Europa schweißen und uns nicht in einen neuen Kalten Krieg treiben lassen. Die Chancen auf einen großen Krieg sind hoch, es ist brandgefährlich und wir gießen permanent mit Sanktionen und anderen Dingen Öl ins Feuer. 600 Kilometer von Österreich entfernt wird an der ukrainischen Grenze geschossen und die Medien schweigen.

Letzte Frage, droht Österreich einen Kniefall vor dem Islam zu machen?
Nicht nur einen Kniefall, teilweise werden diese radikalen islamischen Strukturen subventioniert. Schulen und Kindergärten werden gefördert, wo der Koran gelehrt wird. Diese Menschen haben österreichische Schulen und Kindergärten zu besuchen. Wir haben Kopftuchverbot an Schulen und im öffentlichen Dienst gefordert, das wurde abgelehnt. Wir haben ein Burkaverbot gefordert, das wurde abgelehnt. Es geht ja so weit bis zum Kreuzverbot in Schulen und der Nikolo darf nicht kommen. In Deutschland wurde jetzt gar in einer Schule das Weihnachtsfest abgesagt. Da spielen wir nicht mehr mit und wir wollen verhindern, dass Österreich sich abschafft.

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