Frankreich im Würgegriff der Hochfinanz

Foto: Official Leweb Photos

Emmanuel Macron ist neuer französischer Präsident. Selten zuvor war ein Staatsoberhaupt eine offensichtlichere Marionette der Eliten und noch nie zeigte die Hochfinanz deutlicher ihr Gesicht. Doch die Menschen fielen auf die Medienlügen einmal mehr herein.


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Text: Klaus Faißner

Schon am ersten Wahlabend im April in einer Pariser Messehalle jubelten ihm Rothschild-Banker begeistert zu. Seit 7. Mai ist es nun offiziell: Ihr Mann lenkt ab jetzt die Geschicke Frankreichs. Emmanuel Macron hatte sich im Haus der wohl mächtigsten Bankerfamilie der Welt hochgedient und ihr seine politische Karriere wesentlich zu verdanken. 2008 heuerte er bei der Pariser Investmentbank Rothschild & Cie. an. Nur zwei Jahre danach stieg er zum Partner der Investmentbank Rothschild auf.

"Ich bin ihm tief verbunden", erklärte der Mann an der Spitze des französischen Familienzweigs, David de Rothschild. "Einen großen Bruder", soll Macron diesen laut Frankfurter Allgemeine Zeitung umgekehrt genannt haben. Von den Rothschilds wechselte er 2012 direkt in den Präsidialstab des damals neu gewählten sozialistischen Präsidenten François Hollande und wurde dessen Berater für Wirtschafts- und Finanzpolitik.

Macron entwarf ein Paket mit Steuererleichterungen für Unternehmen, Ausweitung der Sonntagsöffnungszeiten für Geschäfte und wirtschaftlichen Liberalisierungen. Macron nahm Ende Mai 2014 am Geheimtreffen der internationalen Bilderberger-Elite teil und bereits im August desselben Jahres ernannte ihn Präsident Hollande zum französischen Wirtschaftsminister. Dabei setzte er seinen Kurs nicht nur fort, sondern hatte bald so viele Abgeordnete der eigenen sozialistischen Partei gegen sich, dass seine Reformen nur mittels Notverordnung durchgesetzt werden konnten. Noch als amtierender Minister gründete er im April 2016 seine eigene Partei "En Marche" ("in Bewegung" oder "Vorwärts"). Im Mai des Vorjahres legte er sich öffentlich mit Gewerkschaftern an, woraufhin die Mehrheit der Franzosen seinen Rücktritt forderte, den er Ende August 2016 auch vollzog. 

Von der Minderheit gewählt

Danach schafften es die Medien, ihn innerhalb weniger Monate im ganzen Land bekannt zu machen und als Heilsbringer zu bewerben. Bei der Stichwahl gegen Marine Le Pen vom Front National war das ganze Establishment auf Macrons Seite - Parallelen zur Bundespräsidentenwahl in Österreich und Alexander Van der Bellen taten sich auf. Schließlich gewann Macron in der Stichwahl mit 66,1 Prozent der gültigen abgegebenen Stimmen.

Dennoch war selten zuvor ein frisch gewählter französischer Präsident weniger beliebt als er: Wenn man die Nichtwähler, Weißwähler und ungültigen Stimmen abzieht, so erhielt er lediglich 43,6 Prozent der Stimmen aller wahlberechtigten Franzosen. Und von diesen wählte wiederum fast die Hälfte Macron nur, um Le Pen zu verhindern. Diese Tatsache verschwiegen so gut wie alle Medien. Die Elite zeigte sich glücklich, dass der globalistische Macron die Wahl gegen Marine Le Pen vom Front National gewonnen hatte - die pauschal, auch bei uns, als "Rechtsextreme" verunglimpft wurde, anstatt ihre Positionen unvoreingenommen darzustellen.

Als erstes Zeichen ließ Macron auf dem Weg zur Siegesfeier nach der Wahl nicht wie üblich die französische Hymne spielen, sondern jene der EU. Die Kandidatur Macrons habe darauf abgezielt, Frankreich "in die Globalisierung zu führen", sagt der Kenner der französischen Politik Thierry Meyssan. Mit Hilfe der willfährigen Konzernmedien sei dies auch einfach gewesen.

Für mehr EU, NATO und Islam

Wofür steht Macron?

> Für einen EU-Zentralstaat und damit für eine weitere Schwächung der Nationalstaaten bis hin zu deren Abschaffung. Auch tritt er für die Schaffung eines EU-Geheimdienstes ein, also eines "europäischen CIA".

> Für schrankenlose Zuwanderung: Zumindest lobte er mehrmals Angela Merkels rechtswidrige Öffnung der Grenzen, um Massen hauptsächlich junger arabischer Männer ins Land zu holen.

> Für die Förderung des Islam: Er wies die Aussage seines Ex-Regierungschefs Hollande zurück, dass "Frankreich ein Problem mit dem Islam" habe. Außerdem betonte er, dass der terroristische Islamische Staat nichts mit dem Islam zu tun habe.

> Für einen gemeinsamen Haushalt der Euro-Staaten, also quasi eine Zusammenlegung der Staatsschulden.

> Für Aufrüstung: Macron erklärte, die französischen Verteidigungsausgaben für die NATO deutlich erhöhen zu wollen. Gleichzeitig trat er mehrmals für die Schaffung einer EU-Armee ein.

> Für eine neoliberale Wirtschaftspolitik: Macron ist der Hoffnungsträger der großen Konzerne und der Superreichen, wie das Manager-Magazin berichtet: "Er will den Staat schrumpfen, Steuern senken und Kündigungen erleichtern." Unter anderem kündigte er an, 120.000 Staatsbedienstete entlassen zu wollen.

Marine Le Pen hatte hingegen angekündigt, die Franzosen über einen Austritt aus der EU abstimmen zu lassen, die Grenzen zu sichern und gegen den (radikalen) Islam vorgehen zu wollen sowie auch einen Austritt aus der NATO ins Auge zu fassen. Die Kluft verlaufe "nicht mehr zwischen links und rech, sondern zwischen Patrioten und Globalisten", erklärte diese. Über die EU meinte sie bereits 2011: "Das Monster, das sich in Brüssel aufgebaut hat und das den Namen Europa beansprucht, ist nichts anderes als ein zusammengewürfeltes Gebilde, ein amerikanisches Protektorat, die Vorstufe eines totalen, alles beherrschenden globalen Staates."

Medien: Berichterstattung verboten

Nicht einmal zwei Tage vor der Stichwahl am 7. Mai gelangte eine enorme Datenmenge an Dokumenten von Macron an die Öffentlichkeit. Macrons Wahlkampfteam sprach von einem Diebstahl; zusätzlich seien gefälschte Dokumente dabei. Sofort vermuteten Medien Russland dahinter. Die Aufdecker-Plattform Wikileaks - die die Unterlagen nicht selbst veröffentlicht hatte - erklärte kurz darauf, keine Fälschungen erkennen zu können.

Die französische Wahlkommission verbot den Medien dennoch Inhalte der Dokumente zu veröffentlichen. Eine Berichterstattung würde strafrechtlich verfolgt, da diese den Wahlausgang beeinflussen könnten, hieß es. Brav hielten sich die Hauptstrommedien daran. Die Leser der Zeitungen, Hörer sowie Seher des Rundfunks erfuhren nichts. Wie am Wahlausgang ersichtlich, nützten diese mysteriösen Dokumente Macron mehr als Le Pen.

War am Anfang von einem Geheimkonto auf den Cay-man Islands, Kontakte zu einem Waffenhändler und von einer Drogenbestellung die Rede, so drangen letztlich kaum brisante Details an die Öffentlichkeit. Am ehesten noch jenes, dass Macrons Kampagne für die Präsidentschaftskandidatur bereits anlief, als er noch Wirtschaftsminister war. Insgesamt erhielt er 15 Millionen Euro Spendengelder, davon einige Großspenden. Bei seinem bisherigen Lebenslauf ist anzunehmen, dass sich Macron diesen mehr verpflichtet fühlt als dem Volk.

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