Der Fall Kranzl. Wie berichtet, hat die stellvertretende Chef-redakteurin der Badener Zeitung Anzeigenkunden von alles roger? verständigt und hinterrücks Lügen über dieses Magazin verbreitet, getarnt als persönliche Meinung. Wir haben die Denunziantin entlarvt. Jetzt ist eine Diskussion über Meinungsfreiheit entbrannt.
"Wir schätzen die Menschen, die frisch und offen ihre Meinung sagen - vorausgesetzt, sie meinen dasselbe wie wir." Mark Twain hat seinerzeit erkannt, was heute das Gros der linkslinken Meinungsdiktatoren lebt. Ihre Auffassung: Weltoffen und modern ist das, was wir sagen. Grün ist aber nicht immer die Hoffnung. Manchmal auch die Niedertracht. Nicole Kranzl und ihr Chefredakteur und Herausgeber Rainer Dietz sind, wie man in Baden gemeinhin weiß, "sehr grün" von der Gesinnung. Das heißt nicht automatisch, dass sie sich für die Umwelt stark machen, es bedeutet vielmehr, dass man "gegen rechts" zu sein hat. Vermeiden statt was tun. Was immer "rechts" ist. Ein Weg, ein Wort, ein Hund, eine Meinung, ein Student, eine Rednerin oder ein Magazin, von dem sie glauben, es sei "rechtsextremistisch und menschenverachtend", wie Nicole Kranzl unseren Inserenten per Mail geschrieben hat. In einem Telefonat riet sie auch auf Rückfrage eines Kunden davon ab, in alles roger? Werbung zu platzieren. Es könne dem eigenen Image schaden, nachhaltig. Linke drohen leise.
Der Fall Kranzl hat für Empörung gesorgt, sogar die Kronenzeitung berichtete darüber. Sogar eingefleischte Grüne-, SPÖ- oder ÖVP-Wähler waren der Meinung, dass man "zu alles roger? stehen kann, wie man will, aber so was tut man einfach nicht".
Günter Bedenik aus Baden schrieb: "Ich hoffe ihr habt gegen die kriminellen Machenschaften der linksextremen Tussi der Badener Zeitung (und wahrscheinlich der Badener Zeitung im Ganzen) Strafanzeige eingebracht!"
Das rigide Links-Rechts-Denken und Schwarz-Weiß-Sehen führte im Netz zu einer hitzigen Debatte. Der Artikel über Nicole Kranzls Machenschaften erreichte etwa nur auf Facebook 25.000 Leute, mehr als hundert lieferten sich gleich verbale Duelle im Chat. In der Print- und Online-Version lasen es ein paar Hunderttausend.
Danke, liebe Leserinnen und Leser, für die rege Anteilnahme.
Wichtig ist, das finden wir, dass man jeden ausreden lässt - und nicht gleich von vornherein mundtot macht. Meinungsfreiheit heißt, sich offen einer Diskussion zu stellen. Offen und redlich.
Und weil die Meinungsfreiheit noch nie von so vielen Füßen getreten worden ist, haben wir sie zum Titelthema gemacht. Wunsch ans Christkind: Jeder soll zu Wort kommen. Redet darüber.Foto © screenshot www.art-experience.at