Österreicher rocken The Voice of Germany

Foto: beigestellt
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Man hört sie, aber man sieht sie nicht. Außer Yvonne Catterfeld, Smudo und Co. drücken auf einen roten Knopf. Dann sind die Kandidaten einen Schritt weiter, um zu The Voice of Germany zu werden. Acht Österreicher haben das geschafft. So viele wie nie zuvor. alles roger? stellt die Talente vor. Unter ihnen die 18-jährige Mathea Elisabeth Höller, die bei Ronnie Seunigs Falco goes School-Wettbewerb entdeckt worden ist. Das hat sie ermutigt, sich nach Deutschland zu wagen.


Text: Martina Bauer

Es ist Musik, aber es geht dabei nicht nur um den guten Ton. Es ist ein Kampf, der da in den Blind Auditions von The Voice of Germany ausgetragen wird, und so hat man es auch genannt. In diesen Battles singen die Kandidaten gegeneinander an, um ins Halbfinale von The Voice of Germany zu kommen, der beliebtesten Castingshow im deutschsprachigen Raum.
Acht Österreicher haben sich dafür qualifiziert. Sie haben die Runde überstanden, in der die Coaches die Lieder nur hören. Sichtbar werden die Interpreten erst dann, wenn Yvonne Catterfeld, Andreas Bourani, Samu Haber oder Smudo und Michi von Fanta 4 auf den roten Buzzerknopf drücken. Dann werden die Coaches mit ihren Stühlen umgedreht und die Kandidaten dürfen sich über die Battles ins Halbfinale singen. Mehr als vier Millionen Zuseher konnten die Macher zuletzt verbuchen. Teilweise sind es solche Hochkaräter, dass sich die Stars auf den roten Stühlen um sie stritten. Die sieben österreichischen Kandidaten und ihre Chancen.

Michael Wansch, 28, Lehrer aus Wien
Song: Confrontation aus dem Musical Dr. Jekyll und Mr. Hydee

"Ich muss zugeben, ich hab mich ein bisschen gefürchtet", sagte Yvonne Catterfeld nach dem Auftritt von Wansch. Der Stimmakrobat sorgte tatsächlich für Gänsehautmomente. Klar und rein, tief und rauchig. Er deckt das ganze Spektrum ab. Lange glaubten die Coaches, dass ein Duo singt. Bis Smudo und Michi den Buzzer drückten und Michael sahen. Ein Rocker aus dem Bilderbuch. Stämmig, lange Haare und Vollbart. Dass er einmal eine Metal-Band hatte, verwundert niemanden. Dass er eine Musicalausbildung hat, umso mehr. Der Musik- und Zeichenlehrer besuchte alles roger? und verriet, dass es bei der beliebten Castingshow so zugeht wie auf einer Klassenfahrt. Alles ganz leger, mit Family-Charakter und viel Musik. Obwohl nur einer gewinnen kann, basiert der Umgang auf Respekt und nicht auf Neid und Missgunst. "Man darf ja nicht vergessen, dass es ein Entertainment-Format ist. Das kann nicht für alle Teilnehmer das Karrieresprungbrett sein", so Wansch. Das erklärte Ziel des Hobbygärtners, der fünf Instrumente spielt: "In Zukunft möchte ich aber Rockmusik machen."

Marijana Maksimovic, Schülerin aus Hard
Song: Run von Leona Lewis

Als Karatekämpferin hat es die 16-jährige Vorarlbergerin bereits bis zur Welt-meisterschaft geschafft. Dass sie sich auch mit ihrer Stimme durchsetzen kann, bewies Marijana Maksimovic beim letzten Durchgang der Blind Auditions. Die Fantas waren begeistert und holten Maja, wie sie genannt wird, ins Team. Wie wichtig ihr die Musik ist, erklärte die Sportgymnasiastin so: "Wenn ich mich zwischen Karate und einer Karriere als Sängerin entscheiden müsste, würde ich das Singen wählen." Die Battles werden es zeigen...

Sarah Maier, 21, Lehramt-Studentin,
Teresa Pleger, 20, Lehramt-Studentin,
Maria Vogl-Fernheim, 18, Maturantin
alle aus Innsbruck
Song: Das Gold von morgen von Alexa Feser

Zwei hübsche Blondinen und eine nicht minder attraktive Brünette. Allesamt mit Goldkehlchen-Stimmen ausgestattet. Das ist der Stoff, aus dem Träume für Andreas Bourani geschneidert sind. Er war der Erste, der bei dem Tiroler Trio gebuzzert hat. Verzaubert nur durch die harmonischen Stimmen. Als er sich umdrehte, konnte man dem Sänger aber ansehen, dass es ihm die Tirolerinnen auch optisch angetan hatten. Seine Augen blitzten förmlich, als er die jungen Damen zu Gesicht bekam. Dass sich auch Smudo und Michi von Fanta 4 umdrehten, war da fast schon nebensächlich. Die Studentinnen und die Maturantin entschieden sich für Andreas Bourani, womit nun jedes Team mit Österreichern besetzt ist.

Mathea Elisabeth Höller, 18,
Maturantin aus Bruck bei Zell am See
Song: Ex's & Oh's von Elle King

Mathea Elisabeth Höller riss mit ihrer gewaltigen Stimme die Coaches von den Stühlen. Und zwar alle. Dass sie ein Riesentalent ist, haben auch andere erkannt. Mit dem Chor BORG Gastein war sie schon bei falco goes school erfolgreich. Ein Projekt, das von alles roger?-Herausgeber Ronnie Seunig ins Leben gerufen wurde. Um Talente zu fördern. Beim großen Finale zum Schulschluss rockte Mathea mit ihren Kollegen noch die Bühne in der Excalibur City. Kurz darauf räumte sie bei der Mega-Castingshow den Jackpot ab. So nennen die Coaches das, wenn sie sich alle umdrehen. Die Pinzgauerin ging ins Team von Yvonne Catterfeld. Ihr Wunsch-Coach. Obwohl auch alle anderen um sie buhlten und sogar Ständchen sangen. "Das hat mich total gefesselt. Da steht man und realisiert, das ist der Bourani, der da um einen kämpft. Und dann kamen auch noch die anderen und sangen nur für mich. Unglaublich! Dabei hätte ich das schon extrem gefeiert, wenn sich nur einer umgedreht hätte", sagte Mathea gegenüber alles roger?. Für Catterfeld hat sie sich entschieden, "weil sie so warmherzig ist und wir auf einer Wellenlänge sind." Die Herren gingen trotz Charme-Offensive leer aus.

Robin Resch, 22, Molekularbiologie-Student aus Rottenmann
Song: Wasn't Expecting That von Jamie Lawson

Robin Resch ist aus Rottenmann und 22. Er würde auch gut zum Quartett aus der TV-Serie von The Big Bang Theory passen. Irgendwie wirkt er nicht zuletzt wegen seiner ungewöhnlichen Frisur wie ein Nerd. Seine Stimme aber ist bombastisch. Darin waren sich die Coaches einig. Sie alle buzzerten, was der rote Knopf hergab. Die Sänger können das übrigens nicht hören, zumal der Buzzerton erst nach der Aufzeichnung eingespielt wird. Auch der Steirer hat davon nichts mitbekommen. Er sang mit geschlossenen Augen und begleitete sich selbst mit der Gitarre. Nachdem der letzte Ton verklungen war und Robin die Augen aufmachte, war die Erleichterung groß. Bis dahin war The Voice of Germany für den Singer-Songwriter eine einzige Mutprobe, ständig überschattet von enormer Nervosität. Und dann diese Reaktion. "Du kannst in New York oder in England ganz große Karriere machen", sagte Samu Haber, für den sich der schüchterne Student dann auch als Coach entschied. Als ich mit 13 begonnen habe, mich für Musik zu interessieren, war ich schon ein Fan von Sunrise Avenue und Samu. Er prägte meine Teenagerzeit. Außerdem fühle ich mich mit meiner Musik bei ihm gut aufgehoben", erklärte der Steirer. Wie gut er den Song interpretierte, bewies dann auch das Lob von Jamie Lawson persönlich. Auf Facebook gratulierte er Robin Resch zu seinem Auftritt.

Anja Kraml, 24, Köchin aus Linz
Song: I'd Rather Go Blind" von Etta James

Optisch ist sie ja eher an Nana Mouskouri mit Hut angelehnt. Aber dann ließ Anja Kraml eine beeindruckende Soul-Stimme erklingen. So beeindruckend, dass Yvonne Catterfeld schon nach den ersten Tönen auf den Buzzer haute. So wie kurz darauf alle anderen Coaches auch. "Wir gewinnen diese Show zusammen", versprach Samu Haber. Doch die Oberösterreicherin zog es ins Team Yvonne. Für Andreas Bourani Grund genug, an Samus Schulter einen Heulkrampf zu simulieren.

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