Robert Lugar, Klubobmann des Team Stronach, nimmt sich kein Blatt vor den Mund. Im alles roger?-Talk spricht er ganz offen über die Flüchtlings-Brise, islamistische Allmachtsfantasien und dass er sich jetzt eine Pistole gekauft hat. Interview: Jörg Horstmann
In den Sommergesprächen des ORF wurde der Auftritt Ihres Parteigründers Frank Stronach als "wirr" und "plemplem" bezeichnet. Wie haben Sie das erlebt, und wie ist der Zustand Ihrer Partei?
Sein Auftritt war natürlich ungewöhnlich. Frank ist Visionär und erfolgreicher Unternehmer, aber kein Politiker. Außerdem ist er nicht gewohnt, unter Zeitdruck komplexe Zusammenhänge zu erklären. Wenn dann keine Worthülsen à la Exkanzler Faymann kommen, wird man schnell von Herrn Filzmaier als "plemplem" bezeichnet. Zum zweiten Teil der Frage: Der Zustand der Partei ist ausbaufähig. Da sich Frank zurückzieht, will er verständlicherweise seinen Namen zurück, und den Samen, den er gesät hat, sollen andere pflegen. Wir wollen uns dementsprechend neu orientieren.
Bei sechs Parteien und zwei Standpunkten in der Flüchtlingspolitik muss es Überschneidungen geben. Wenn sich die Standpunkte der Grünen mit denen der Roten decken, regt sich niemand auf. Nur wenn eine nicht linke Regierung durch eine Koalition möglich wird, die nicht gegen die Interessen des Volkes agiert, ist das Geschrei speziell beim ORF groß.
Die Flüchtlingskrise ist die Sorge Nr. 1 der Österreicher. Was tut Ihre Partei in dieser Frage?
Die einen sagen: Die Zuwanderung muss Österreich dienen. Die anderen, die Zuwanderung muss den Zuwanderern dienen. Wir haben immer wieder vor unkontrollierter Zuwanderung gewarnt. Nur wenn Zuwanderung der Wirtschaft nützt, ist Sie okay. Der ORF versucht zu suggerieren, dass alle Migranten Schutzsuchende sind, was nachweislich nicht stimmt. Nicht unwesentliche Teile dieser Leute wollen sich Europa von den Christen und Juden zurückholen. Denn "Allah" hat Europa in der Vergangenheit gehört, und es ist ihm nur gestohlen worden, wie mir persönlich gesagt wurde. Möglicherweise haben wir hier eine Laus im Pelz. Diese Leute mit Ihren Allmachtsfantasien haben mit dem Menschenrecht auf Asyl rein gar nichts zu tun und sind schnellstmöglich abzuschieben.
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Ist die Flüchtlingskrise Ihrer Meinung nach noch in den Griff zu bekommen?
Die Flüchtlingskrise wurde durch die EU unter ganz starker Mithilfe von Frau Merkel ausgelöst und ist deshalb auch ganz schnell wieder eindämmbar. Man glaubte durch die illegale Öffnung der Grenzen dringend benötigte Arbeitskräfte für die deutsche Wirtschaft zu bekommen. Als man merkte, dass nur minder ausgebildete Menschen kamen, wollte Merkel einen Tausch der Migranten in Griechenland mit den Türken. Dieser funktioniert aber nicht, da nun die Türkei die Auswahl trifft und wieder nur Problemfälle, sprich Alte und Kranke eingetauscht werden. Außerdem ist er ungesetzlich.
Angela Merkels Sturheit in der Flüchtlingskrise wird von immer mehr Menschen, darunter namhafte Psychologen, als krankhaft bezeichnet ...
Frau Merkel ist meiner Meinung nach alles andere, aber nicht krank. Sie ist eine Marionette der deutschen Industrie und der Großbanken und bedient ausschließlich deren Interessen, nämlich Zuwanderung und dadurch neue Arbeitskräfte. Sie selber und ihre Partei werden durch diese Konzerne und Banken gestützt und finanziert. Die Quittung für diese Politik gegen den Willen des Volkes bekommt sie aber derzeit durch die Erfolge der AfD in Deutschland.
Die Sorge Nr. 2 der Österreicher ist hohe Arbeitslosigkeit. Wie schauen Ihre Rezepte aus?
Zunächst muss man die Betriebe steuerlich entlasten. Momentan fließen von investierten zehn Euro neun Euro ins Ausland, und es werden dort die Arbeitsplätze geschaffen. Außerdem gehört die Gewerbeordnung entrümpelt, die Bürokratie abgebaut und flexiblere Arbeitszeiten installiert.
Bundeskanzler Kern will bis 2020 200.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Halten Sie das für realistisch?
>Es gibt den Spruch "Nimm dir nichts vor, dann schlägt dir nichts fehl". Hieran scheint sich der Bundeskanzler zu halten. Das Wifo sagt nämlich, das bis 2020 ohnehin 200.000 Arbeitsplätze durch das normale Wirtschaftswachstum entstehen. Dies ist aber durch den hohen Zuzug und die offiziell 92.000 illegalen Migranten, die sich im Lande aufhalten und schnellstens abgeschoben gehörten, aber geduldet werden, viel zu wenig.
Stichwort Abschiebung: Sie fordern eine sofortige Abschiebung von straffälligen Mi-granten nach Schweizer Vorbild. Wie realistisch ist eine Umsetzung?
Sie ist sehr realistisch, wen man das tut, was wir schon seit einem Jahr fordern, nämlich Auffanglager für Flüchtlinge außerhalb Europas, z. B. in Nordafrika, errichten. Von dort aus können die Migranten wesentlich einfacher und schneller in ihre Heimatländer abgeschoben werden. Außenminister Sebastian Kurz hat diesen Gedanken jetzt auch aufgegriffen und andere werden folgen.
Fühlen Sie sich in Österreich sicher?
Ja, allerdings mit Bauchweh. Mein persönliches Sicherheitsempfinden ist jedoch in der letzten Zeit schlechter geworden. Der Staat tut bei einer Steuerquote von über 50 Prozent viel zu wenig für die allgemeine Sicherheit. Dies wäre neben der Landesverteidigung aber seine erste Pflicht. Stattdessen lagert er diesen Teil vielfach aus (Private Wachfirmen usw.) und lässt den Bürger so zweimal zahlen. Ich vertraue dem Staat in diesem Bereich gar nicht.
Besitzen Sie eine Waffe?
Ja, ich habe mir vor Kurzem eine Glock gekauft und besitze einen Waffenschein. Ich wurde selber Opfer eines Einbrechers, der mich niederschlug und auch meine Frau verletzte. Außerdem habe ich zwei kleine Kinder.
Wie geht es mit Ihnen politisch weiter?
Ich bin kein Hellseher. Aber ich werde mich weiterhin für meine Überzeugungen einsetzen und für ein freies und friedliches Miteinander kämpfen. Eines soll auf keinen Fall passieren: dass meine neunjährige Tochter einmal verschleiert herumlaufen muss.