Es wird ein Mega-Spektakel. Am 30. Juli in der Excalibur City in Kleinhaugsdorf. Dann, wenn Franz Müllner einen neuen Weltrekord versucht. Es geht gegen 25.000 PS und eine 50-Meter-Flamme aus einem Dragster mit Jet-Turbine. The Austrian Rock ist einer der stärksten Männer der Welt und hält 15 Weltrekorde im Guinnessbuch. Aber so was Extremes hat er noch nie gemacht. alles roger? bat Müllner zum Interview. Vorab, zur Sicherheit.
Text: Martina Bauer
Das Blut presst die Adern fast durch die Haut. Jeder Muskel zum Zerreißen gespannt. So groß ist die Kraftanstrengung. Der Kopf hochrot und schweißüberströmt von den 1.500 Grad in seiner unmittelbaren Nähe. Es lässt sich wohl nicht einmal erahnen, was da passiert, wenn Franz Müllner an seine körperlichen Grenzen geht. Ihm selbst wurde das beim vorigen Test im April in der Excalibur City so richtig bewusst. Nicht zuletzt deshalb, weil da sogar die Leiter schmolz.
„Das war heftig. Ich konnte mich schon fast nicht mehr abstützen. Bis 30. Juli muss ich das Training um 50 Prozent steigern“, sagt Franz Müllner. Da geht es dann ans Eingemachte. Mann gegen Turbine. Start rund 40 Meter hinter dem Dragster-Car, auf einer 25 Meter langen Leiter. Die ist mit Spezialschrauben im Boden verankert. Sprosse für Sprosse wird sich der Extremsportler dann der 25.000 PS starken Turbine auf zwölf bis zehn Meter nähern. Aus dem Durchmesser von rund neun Metern speit das Ding eine bis zu 50 Meter lange Flamme. Das ist eine Hitze, die mit mehr als 1.000 Kilometern pro Stunde daherkommt. Also in Überschallgeschwindigkeit. „Das schießt einem entgegen wie ein Torpedo“, sagt Müllner.
Darum muss er so hart zu sich sein, wie es nur ganz wenige schaffen. Tagwache um sechs in der Früh, dann Frühstück mit Tochter Angelina und Frau Michaela. Ein Buttersemmerl mit Marmelade darf es da sein, damit vor der ersten großen Anstrengung was im Magen ist. Dann geht es in den Keller, in den hauseigenen Fitnessraum. Man könnte ihn auch den Keller der Qualen nennen.
Müllner startet mit dem Krafttraining. Rücken, Oberarm und Bankerldrücken, wie er sagt. Im Klartext heißt das um die 140 Kilo. Also sein Eigengewicht. „Das ist nicht so intensiv, dafür zwölf bis zwanzig Wiederholungen.“ Ach so, nur. Alles klar. Die leichtere Übung also. Anstrengend wird es in den folgenden 60 Minuten, die sich Tag für Tag wiederholen. „Da fahr ich dann am Sitz-Rad oder am Ergometer, mit rund 300 Watt.“ So wie das einst Hermann Maier gemacht hat. Statt der Beinpressen. Damit man eine Idee von 300 Watt bekommt: Das ist so, als würde man eine Stunde lang schnell über ein paar Tausend Treppen laufen. Etwas, das vermutlich alleine den Willen zur Vorstellungskraft der meisten Menschen übersteigt. „So etwas machen nur Spitzensportler“, erklärt Müllner. Der Puls bewegt sich da zwischen 145 und 185.
Danach geht’s ins Büro und von dort zum Mittagstisch. Gegessen wird, was draufkommt. Mit der Familie. Keine Extrawürstel. Außer die stehen am Speiseplan. Von einseitiger Protein-Ernährung für Bodybuilder hält Müllner nichts, weil die nur der Optik dient, nicht aber der Kraft. Gepflegte 50er-Oberärmel hat er trotzdem. Der Umfang pro Oberschenkel beträgt 85 Zentimeter.
Der Nachmittag gehört der Familie und dem Hund. Spazieren gehen, Rad fahren Hausaufgaben, spielen. Einfach Zeit genießen. Eventuell eine Massage oder ein Schläfchen, bevor es zum Abendtraining geht. Hanteltraining, Balance-Übungen mit Ball und Brett sowie noch einmal eine Stunde Ergometer. Seine Trainingspläne schreibt Müllner selbst, weil: „Ich mache seit 25 Jahren Extremsport und kenne meinen Körper wie kein anderer.“
Medizinische und technische Unterstützung braucht der Austrian Rock für das bevorstehende Projekt trotzdem. „Einmal pro Woche mache ich medizinische Checks. Dafür ist Dr. Werner Kodolsky zuständig. Werner Gruber von den Science Busters ist mein technischer Berater. Er sagt mir, wie weit ich gehen darf. Ab wo ich verbrennen würde“, erklärt Franz Müllner, der am 30. Juli in der Excalibur City tatsächlich sein Leben riskiert.
Wenn er sich nicht mehr halten könnte, würden ihn die 25.000 PS wegblasen wie ein Blatt Papier. Das mag man sich gar nicht vorstellen. Angst kennt der Elite-Soldat mit Ranger-Ausbildung zwar nicht, Respekt aber schon. Darum bereitet er sich auf das Mega-Spektakel auch akribisch vor. Seine militärische Ausbildung kommt ihm dabei zugute. „Beim Jagdkommando in Wiener Neustadt habe ich gelernt, was Disziplin und Härte bedeuten. Wir haben mit den Navy Seals aus den USA trainiert und mit den französischen Fremdenlegionären. Dagegen ist die Cobra ein Schas“, so Müllner.
Während des Krieges Irak gegen Iran war er für die NATO im Grenzgebiet als Minensucher im Einsatz. Mehrmals musste Müllner mit seinen Kumpels Leichen aus den eigenen Reihen vom Feld schleppen, wenn sie von den Israelis aus der Luft beschossen wurden. Von anderen Horrorszenarien ganz abgesehen. Dieser Mann hat sehr viel mehr erlebt als sportliche Niederlagen. Darum kann er mit ihnen genauso umgehen wie mit Siegen.
Dennoch gibt er vor jedem und für jeden Einsatz 100 Prozent. Aktuell hält er bei 15 Weltrekord-Einträgen im Guinnessbuch. Privat ist einer der stärksten Männer der Welt, aber ein liebevoller Familienvater, Naturbursch und Genussmensch. Nach einem Spaziergang im Wald darf es dann auch gerne die Zigarre auf der Terrasse sein. Ein ganz normaler 46-jähriger Mann. Nur eben mit 50er-Oberärmeln und nicht alltäglichen Vorhaben, wie er am 30. Juli in der Excalibur City in Kleinhaugsdorf zeigen wird.
Rock on!
Weltrekordversuch am 30. Juli in der Excalibur City!
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