Man soll jeden Menschen respektieren

Foto: beigestellt

Er ist Dermatologe, Bestsellerautor, Konsul von Indonesien und Namensgeber des Johanneswegs in Oberösterreich. Im Interview erzählt Dr. Johannes Neuhofer von seinem Projekt, wie Ruhe die Selbstheilungskräfte weckt und was er sich für die Zukunft wünscht.

Was gibt es Neues am Johannesweg?

Der Johannesweg hat sich mittlerweile richtig etabliert. Die Grundlage ist immer noch die gleiche. Es geht um die Wanderung durch die Natur. Und darum, dass man zu sich selbst findet. Dass man aus dem Chaos in die Mitte kommt. Aber es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, wie man sich dem nähert. Es gibt zum Beispiel geführte Wanderungen oder auch Veranstaltungen.

Welche zum Beispiel?

Am 26. Juni findet das Begegnungsfest der Freunde des Johanneswegs in Königswiesen statt. Da wird der schöne Marktplatz für die Wanderer, die Pilger und alle Interessierten gesperrt. Es gibt eine Messe, Präsentationen, eine Ansprache von mir, eine Wanderung, eine Lesung, Musik und vieles mehr. Und noch etwas: Vermutlich Ende April laden wir an Krebs erkrankte Kinder zum Tag der Freude und einem Ritterfest auf die Burgruine Prandegg ein. Es liegt uns sehr am Herzen, dass wir die Kinder unterstützen. Schließlich geht es beim Johannesweg vor allem auch um Gesundheit. Für den einzelnen, für die Gesellschaft und für die Natur. Und Freude ist ein wichtiger Aspekt, der die Heilung fördert.

Wie oft sind Sie eigentlich schon den Johannesweg gegangen?

Ich bin unglaublich oft am Weg, aber ich marschier ihn nicht einfach durch. Ich gehe gewisse Etappen. Mit Gruppen, alleine oder auch mit meinen Kindern. Ich schau drauf, dass immer alles in Ordnung ist. Aber die Mühlviertler Alm ist da sehr bemüht, dass der Johannesweg seinen reinen Charakter bewahrt.

Was macht diesen Weg so besonders?

Die geistige Grundlage. Der Johannesweg ist ein Lebenskonzept. Es geht nicht nur um die wunderschöne, heilsame Natur. Hier kann man regenerieren, das haben schon die Kelten gewusst. Aber ich glaube, dass wir mit dem Buch „Der Johannesweg” und den zwölf Grundprinzipien, die dahinterstecken, den Wanderern ein geistiges Rüstzeug mit auf den Weg geben. Darauf können sie sich besinnen. Der Johannesweg ist mehr als ein Wanderweg. Er führt in die eigene Mitte.

Wie geht das? Wie wirkt die Natur auf den Körper und den Geist?

Wenn der Mensch aus der Mitte ist, braucht er Regeneration und Ruhe. Wenn man zum Beispiel eine Grippe hat, weckt man so die Selbstheilungskraft. Und so ist das auch beim Johannesweg. Man umgibt sich mit Dingen, die der Regeneration dienen. Mit der Natur, den sanften Hügeln, der Ruhe und auch den lieben Menschen. So bezieht man sich zurück auf die höhere Größe. Auf die Urnatur. Das ist etwas, das wir unbedingt brauchen. Denn wir werden durch unsere Welt, die dominiert wird von Werbung und Neonlicht, von dieser Urnatur, der Grundlage des Lebens weggezerrt. Am Johannesweg findet man zurück.

Welche Reaktionen bekommen Sie von den Pilgern?

Die sind unfassbar schön. Viele Menschen kommen auf mich zu, um Danke zu sagen, dass wir so etwas in Österreich geschaffen haben. Ich bekomme Briefe, die sind unglaublich schön. Das ist eine tiefe Freude für mich, die man gar nicht vergleichen kann. Oberösterreich hat den Johannesweg ja auch zum Leuchtturmprojekt gekürt, ich bin geehrt worden, hab den Tourismuspreis bekommen. Aber mir geht’s wirklich darum, dass der eigentliche Sinn nicht verloren geht, die Menschen weiterhin ihre Freude haben und am Johannesweg zu sich finden.

Wenn Sie der Menschheit einen Ratschlag geben könnten, welcher wäre das?

Man soll jeden Menschen respektieren und ihm mit Wohlwollen entgegenkommen. Mein Traum ist, dass in Zukunft der Mensch, der einem anderen begegnet, davon ausgehen kann, dass ihm der als Freund entgegentritt und nichts Übles will. Dann wären wir schon weit, wenn wir das schaffen.

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