»Ich würde wieder den Deckhengst geben.«

Foto: Getty Images

Sylvester Stallone gehört zu den absoluten Topstars Hollywoods und ist, obwohl er schon 70 Lenze erlebt hat, noch immer der Action-star Nummer eins. alles roger? durfte Rambo nach einem Jahr Wartezeit in einem ziemlich lockeren Interview auf den Zahn fühlen und mit ihm über Anabolika, Pornos und die Ähnlichkeit zu seiner Mutter reden.

Interview: Roland Hofbauer

Herr Stallone, zuerst einmal ein Kompliment: Sie sehen fantastisch aus. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Sie bereits 70 Jahre alt sind. Wie halten Sie sich fit?

Eigentlich ist das ganz einfach. Ich trinke viel Wasser, mache Yoga, versuche Alkohol zu vermeiden und gehe früh schlafen. Alles Blödsinn, aber ich wollte auch einmal so einen Schwachsinn wie eines von den älteren Models quatschen, bei denen man genau sieht, dass der Onkel Doktor nachgeholfen hat. Das hat er bei mir auch. Ich stehe dazu und finde, dass er seine Sache recht gut gemacht hat. Außerdem quäle ich mich täglich mehrere Stunden im Gym, um meinen Body halbwegs in Form zu halten. Glauben Sie mir, in Form zu bleiben ist harte Arbeit, für jeden von uns, und manchmal muss man eben ein bisschen nachhelfen.

Was meinen Sie damit, etwa Ihren langjährigen Konsum von illegalen Substanzen wie Muskelaufbaupräperaten und Wachstumshormonen?

Erstens sind die nicht überall verboten, sondern oft ist es nur die Einfuhr. Ich wurde einmal verhaftet, als ich meine kleinen Helfer nach Australien mitgenommen habe, und die Behörden haben einen irrsinnigen Aufstand gemacht. Im Endeffekt musste ich eine kleine Geldstrafe bezahlen, das war es dann auch schon. Ich nehme das Zeug seit Jahren und habe keine schlechten Erfahrungen damit gemacht. Ich leide unter keinerlei Nebenwirkungen, auch nicht unter Erektionsstörungen. Außerdem ist das mein Körper. Ich kann damit machen was ich will, und hier gibt es auch keine anderen Opfer. Und wenn Leute meinen, ich hätte eine Vorbildfunktion für Jugendliche, kann ich nur sagen: Welcher Teenager möchte gerne ein 70-jähriger Sack sein, der Anabolika nimmt?

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In Internetforen machen sich viele über Ihre Operationen lustig und meinen, Sie würden Ihrer Mutter immer ähnlicher sehen. Einer davon ist unser Artdirector. Ärgern Sie sich über solche Dinge?

Überhaupt nicht. Ich glaube, ich habe genug Humor, um auch in jeder Situation über mich selber zu lachen. Außerdem ist das für mich keine Beleidigung, wenn man mir Ähnlichkeiten mit meiner Mum nachsagt, wir haben ja auch den selben Chirurgen. Ich war auch bei allen Verleihungen der Goldenen Himbeere, bei der ich nicht nur ein Mal als schlechtester Schauspieler nominiert wurde. Humor ist ein Geschenk, und wenn man über sich selber nicht lachen kann, ist man ein armer Mensch.

Sie haben aber nicht nur die Goldene Himbeere bekommen, sondern auch den Golden Globe gewonnen. Außerdem waren sie schon zwei Mal für den Ocsar nominiert, gingen aber leider als Hauptdarsteller leer aus. Trauern Sie diesen verpassten Gelegenheiten nach? Und sind solche Auszeichnungen wichtig für Sie?

Natürlich! Jeder Schauspieler wünscht sich einen Oscar, und wenn er das Gegenteil behauptet, dann lügt er. Ich habe das Glück, bereits drei Oscars für Rocky bekommen zu haben, für den besten Film, Schnitt und die beste Regie. Was will man mehr? In meiner Branche ist das mehr wert, als sich ein Actionstar von kleiner Statur erträumt. Und wehe, Sie fragen mich jetzt, wie groß ich wirklich bin.

Keine Sorge, da gibt es noch andere lustige Fragen. Ihre Anfänge als Schauspieler waren ziemlich schwierig, Sie haben ja sogar schon einmal für 200 Dollar in einem Porno mitgespielt. Gibt es sonst noch Dinge die Sie bereuen?

Wer sagt denn, dass ich das bereue? Ich bereue eigentlich sehr wenig in meinem Leben, und ich würde auch wieder den Deckhengst in dem Streifen geben, aber ich würde sicher mehr als 200 Dollar verlangen. All diese Dinge machen einen Menschen aus. Das ist das Salz in der Suppe, so formt man seinen Charakter. Ich habe schon genug Schwächen, obwohl ich mir alles erkämpfen musste. Stellen Sie sich vor, was für ein Arschloch ich wäre, wenn ich aus reichem Haus käme und mir alles in den Schoß gefallen wäre.

Wie darf man sich eigentlich Sly Stallone, den Familienmenschen, vorstellen?

Ich war in den ersten beiden Ehen kein guter Ehemann und bestimmt auch nicht der beste Vater. Ich war jung, ehrgeizig und konnte bei vielen Dingen einfach nicht widerstehen. Ich würde mich im Nachhinein bei meinen Exfrauen und den Kindern aus meiner ersten Ehe gerne entschuldigen, aber dafür ist es zu spät. Bei meiner jetzigen Frau Jennifer und meinen drei Töchtern versuche ich nun alles besser und richtig zu machen, und ich denke es gelingt mir auch ganz gut. Ich versuche viel Zeit mit Ihnen zu verbringen und koche auch ganz gerne für meinen Hühnerstall. Für mich steht die Familie an oberster Stelle, und wenn es um meine vier Mädchen geht, kann ich auch ganz schnell zum Tier werden oder zu Rambo.

Sie feilen gerade an Animal Crackers, The Expendables 4, Creed 2 und der Serie Omerta. Wie lange wollen Sie eigentlich noch arbeiten, vor allem im Actionbereich?

Solange es geht und es mir und meinen Fans Spaß macht. Keine Sorge, ich werde sicher nicht im Rollstuhl Gangster jagen, aber aktuell passt es einfach noch. Da sind ja auch noch andere, die immer noch gerne Gas geben und dem Alter trotzen. Nehmen Sie nur Schwarzenegger, Dolph Lundgren oder den Rest der Expendables-Gruppe: Wir rocken die Action immer noch.

Sie haben sich bei den Dreharbeiten zu den Expendables 2009 das Genick gebrochen. Eigentlich ist es ein Wunder, dass Sie überhaupt noch gehen können, oder?

Mein Körper hält schon einiges aus. Hier hatte ich ein wenig Glück. Bei einem Infight mit dem Wrestler Steve Austin habe ich mir einen Haarriss im Halswirbel zugezogen. Ich musste vier Mal operiert werden. Jetzt habe ich eine Metallplatte im Genick und darf nicht mehr alle Stunts selber machen, da ich sonst gelähmt sein könnte. Aber keine Sorge, so einfach bin ich nicht zu zerstören. Nach dem Unfall habe ich mir gedacht: Ein richtig guter Abgang wäre es, bei Dreharbeiten draufzugehen, zumindest besser als mit Alzheimer und in Windeln. 

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