Gott gefällt es, wenn ich mich zerstöre

Foto: Picturedesk

Mickey Rourke war der Sexiest Man Alive und in den 90er-Jahren einer der gefragtesten Schauspieler. Dann kam der Absturz, Drogen Alkohol und Gewalt. Er verprügelte seine Frauen und ließ sich als Boxer sein schönes Gesicht zu Brei schlagen. alles roger? bekam ein sehr ehrliches und unterhaltsames Interview von dem bekennenden Putin-Fan.

Herr Rourke, es ist uns eine große Ehre, einen Interviewtermin bei Ihnen zu bekommen. Es ist ja bekannt, dass Sie lieber in den Boxring steigen, als mit Journalisten zu sprechen, oder?

Natürlich ist mir das lieber, ihr seid ja alle zusammen bösartige Lügner. Wenn nur jeder zehnte Bericht stimmt, dann ist es schon viel. Da ist der Ring einfach und ehrlich, Mann gegen Mann. Beim Boxtraining tobe ich mich aus, damit ich euch Lügnern nicht eine auf die Fresse gebe.

Heißt das, Sie würden mich lieber schlagen, als mit mir zu sprechen?

Das kannst du aber mit Sicherheit annehmen. Leider kann ich dich durch das Telefon nicht k. o. schlagen, aber ich muss zugeben, allein der Gedanke daran bringt mich zum Lächeln.

Wissen Sie eigentlich, dass wir uns vor gut zehn Jahren schon einmal begegnet sind und Sie mich nicht geschlagen haben. Im Gegenteil, wir haben ein bisschen zusammen gefeiert, genau genommen in Wien in Österreich.

Glaubst du, ich merke mir jeden Idioten in jeder Stadt, mit dem ich einmal Party gemacht habe. Und wenn ich mich erinnern könnte, dann kann es keine gute Party gewesen sein. Wenn ich dich geschlagen hätte, dann könnte ich mich wenigstens an dich erinnern. Na, dann gibt?s eben beim nächsten Mal Prügel. (lacht)

Nach 20 Jahren haben Sie sich erneut der Herausforderung gestellt und sich eine Boxschlacht mit dem 29-jährigen Boxer Elliot Seymore geliefert. Und ihn k. o. geschlagen. Wer ist denn so verrückt, mit 62 Jahren seinen 9. Profikampf zu bestreiten?

Gott hat es schon immer ein bisschen gefallen, wenn ich mich zerstöre. Aber ich brauche das ab und zu, ich habe 15 Kilo verloren und war voll austrainiert. Die Stimmung in Moskau war der Wahnsinn, die Fans haben mich gefeiert. Das war auch bestimmt nicht mein letzter Kampf, ich kenne vom Training Typen mit 75, die noch in Topform sind.

Aber Sie sind doch nicht wirklich in Topform, der Alkohol, die Drogen und die Steroide müssen doch auch körperlich Spuren hinterlassen haben, oder?

Schwachsinn, im Kopf war ich schon immer gaga, aber mein Körper ist unzerstörbar.

Sie wurden doch erst am 5. Dezember mit dem Rollstuhl am Flughafen wie ein Großvater herumgeführt. So fit können Sie also nicht sein.

Das war eine Knöchelverletzung vom Training, du Idiot. Wenn du noch einmal Großvater zu mir sagst, steck ich dir das Telefon in den Arsch.

Bitte nicht, aber jetzt ohne Scherz. Sie waren doch immer ein Fan von Drogen. Hat sich das jetzt plötzlich geändert?

Ich handhabe das jetzt sehr mit Maß und Ziel, aber ganz ohne Drogen wäre ich einfach nicht ich. Aber es gab Zeiten, da habe ich es sehr übertrieben. Ich bin durch die Hölle gegangen, habe mich sehr oft selbst verletzt, sperrte mich im Kasten ein. Ich konnte nicht mehr, wollte nicht mehr leben. Ich wollte mir in meinen Scheiß-Kopf schießen. Die letzte Frage war nur mehr, in welche Seite meines Kopfes ich schießen sollte. Ich war fix und fertig. Aber jetzt habe ich mit mir selber Frieden geschlossen.

Sie waren einmal der Sexiest Man Alive, mittlerweile sind Sie eher das Gegenteil. Vermissen Sie die Zeit, als Ihnen die Frauen zu Füßen lagen?

Ich habe mein schönes Gesicht immer gehasst so wie alles an mir. Bei meinen Boxkämpfen habe ich versucht, die Fäuste meiner Gegner mit meinem Gesicht zu zertrümmern. Das Ergebnis kannst du dir jetzt in meiner Hackfresse anschauen. Dafür bin ich jetzt wesentlich glücklicher.

Sie haben einmal erzählt, dass Ihr Hund Ihnen das Leben gerettet hat. Hat der kleine Kerl Sie aus einem Feuer gezogen oder was?

Als ich mich töten wollte, hat er mich vorwurfsvoll angesehen, und ich konnte nicht abdrücken. Als er 2009 gestorben ist, starb auch ein Teil meines Herzens. Ohne ihn würde es mich nicht mehr geben. Ich bin unendlich dankbar.

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