Navy CIS zählt zu den beliebtesten Serien der Welt, wird in 200 Ländern ausgestrahlt und in 59 Sprachen synchronisiert Bereits seit 2003 gehört Special Agent Leroy Jethro Gibbs alias Mark Harmon als wortkarger Sympathieträger zum Stammteam der Kultserie. Privat ist der smarte Darsteller dann aber doch etwas gesprächiger als in seiner Paraderolle.
Interview: Roland Hofbauer
Mister Harmon, seit 13 Jahren geben Sie den charismatischen Gibbs in Navy CIS. Können Sie eigentlich noch zwischen der Serienrolle und der Privatperson Mark Harmon unterscheiden?
Eigentlich kaum noch, im Laufe der Jahre fand eine richtige Symbiose zwischen mir und meiner Rolle statt. Auch in meinem Freundeskreis sagt kaum noch wer Mark zu mir, sogar meine Cousine nennt mich Gibbs. Also wenn du willst, nenn mich einfach Gibbs. Ich habe auch einiges mit ihm gemeinsam, ich bastle leidenschaftlich gerne mit Holz und habe auch einen Freund, dem ich gerne mit der flachen Hand auf den Hinterkopf schlage wie Tony DiNozzo. Aber dafür rede ich viel mehr und lass meine Haustüre auch nicht unversperrt.
Sie waren doch eigentlich auf dem besten Weg zum Hollywoodstar, drehten den Blockbuster Presidio mit Sean Connery und Meg Ryan. Warum kam alles anders?
Natürlich war es großartig, mit solchen Größen vor der Kamera zu stehen, aber ich war schon immer ein Serienfan. Bei Navy CIS wusste ich vom ersten Drehtag an, hier entsteht was Großes, es war eine unglaubliche Dynamik am Set zu spüren. Wir Darsteller sind auch wie eine große Familie, wir verstehen uns privat fast alle gut, verbringen die Abende nach Drehschluss miteinander und einige von uns verbringen sogar die Urlaube gemeinsam. Wenn einmal einen Monat nicht gedreht wird, fallen wir uns alle beim Wiedersehen um den Hals.
Sie sagten, fast alle verstehen sich gut, wer gehört denn da nicht dazu?
Na, ich werde jetzt sicher niemanden anpatzen oder denunzieren, aber ab und zu schleicht sich ein fauler Apfel in unsere kleine Familie. Das sind dann oft Produzentenentscheidungen oder eine Weisung von einem Investor. Aber die sind meistens nicht lange in der Crew, wenn sie sich nicht anpassen. Verstehen Sie mich nicht falsch, hier muss sich keiner unterwerfen, nur sollte er auch kein Unruhestifter sein.
In der Serie sterben mit Vorliebe Frauen, wie Sasha Alexander und Lauren Holly oder auch eine Ihrer vielen Exfrauen. Hat das einen bestimmten Grund?
Nein, sicher nicht, und das habe ich auch nicht zu entscheiden. Da müssen Sie die Drehbuchautoren fragen. Oft wollen die Darsteller freiwillig ausscheiden, um sich beruflich zu verändern wie Coté de Pablo, manchmal ist es eben wichtig für die Dramaturgie. Vielleicht ist es auch emotionaler, wenn eine Frau den Löffel abgibt, wer weiß.
Sie haben ja unzählige Gaststars in Ihrer Serie. Wen hätten Sie denn gerne dabei, wenn Sie sich jemanden aussuchen könnten?
Robert Wagner hat ja so etwas wie ein Dauerrolle, aber wen ich wirklich gerne einmal dabei hätte, wäre Arnold Schwarzenegger. Mit ihm würde ich gerne Seite an Seite einen Fall lösen, oder noch besser, ich hätte ihn gerne als Gegenspieler. Und welche Lieblingsschauspielerin, die ich gerne dabei hätte, ist schwierig. Eventuell Helen Mirren oder Cate Blanchett. Da sind viele anbetungswürdig, das wäre eine ganz schwierige Entscheidung. Aber die Frage stellt sich kaum, denn solche Gastauftritte sind sehr oft nicht gratis, die Stars lassen sich das echt gut bezahlen. Nur manche machen da eine Ausnahme, wenn sie entweder einen Film promoten oder weil es ihre absolute Lieblingsserie ist. So wie Colin Farrell in Scrubs, der hat keinen Cent verlangt.
Wie möchten Sie denn aus der Serie ausscheiden, freiwillig, werden sie in Ruhestand gehen oder wollen Sie getötet werden?
Blöde Frage, ich möchte in naher Zukunft eigentlich gar nicht aus der Serie fliegen. Aber wenn unser Baby einmal eingestellt wird, dann wünsche ich mir in einer dreiteiligen Schlussoper den dramatischen Heldentod zu sterben. Und ich möchte in den Armen meines Teams sterben, und es soll eine beklemmende Begräbnisszene geben, in der eine tränenreiche Laudatio auf mich gehalten wird. Eigentlich wäre das auch mein Wunsch für mein privates Ableben, aber bitte erst in 50 Jahren.
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