Liebe Leserinnen und Leser, endlich ist Fasching! Endlich darf man sein, wer man wirklich ist. Kostüme an. Perücke auf. Und rein in das Getümmel!
alles roger?-Kolumne von Gabriela Benesch
Ta-daaaa!
Höher als der
Lärmpegel ist lediglich der Alkoholpegel. Apropos - welches ist die berühmteste
Grenze in Österreich? Die Promille-Grenze!
Ta-daaaa!
Ich gebe zu, ich
bin keine praktizierende Karnevalistin. Das mag damit zu tun haben, dass ich
mich in meinem Beruf fast täglich kostümieren muss. Ich habe also seit dreißig
Jahren ununterbrochen Fasching.
Verstehen Sie mich
nicht falsch - ich liebe es, mich herzurichten. Nichts geht über ein schönes
Abendkleid mit passenden Schuhen und schönem Schmuck da oder dort - oder noch
besser: da UND dort!
Aber muss man sich als scheinbar erwachsener Mensch freiwillig lächerlich machen?
Tiger-Lilli und Gorilla
Meine Nachbarin zum
Beispiel, eine etwa 150 cm große Dame mit gleich großem Taillenumfang, die Ihre
Figur genau dort betont, wo ich sie zu verbergen versuche, läuft in der
Faschingszeit selbstbewusst im hautengen Leoparden-Kostüm herum und nennt sich
Tiger-Lilli. Ein zoologisches Phänomen.
Ihr Mann steht ihr
in nichts nach. Er bindet sich einen Sixpack aus Plastik um seinen Bierbauch
und trägt ein Gorilla-Kostüm, wahrscheinlich in Anlehnung an seine
Körperbehaarung.
Vielleicht ist es
ja ein Kindheitstrauma. Also von mir, nicht von meinen Nachbarn.
Als Kind war Fasching ein märchenhafter Zauber. Und natürlich wollte ich wie jedes Mädchen immer eine Prinzessin sein!
Fliegenpilz und Hexe
Meine Eltern sahen
das anders. Sie bestanden auf ein individuelles "Faschingskind".
Einmal musste ich als Pünktchen gehen. Also nicht das Pünktchen von Pünktchen und Anton, sondern als völlig unbekanntes Pünktchen.
Das war ein
kreativer Geistesblitz meiner (ich liebe Sie ja sonst sehr) Mutter.
"Gabilein, schau
mal, was ich da für dich genäht habe!"
Mein Kostüm war ein
weißes Kleidchen mit lauter roten Punkten und einem ebensolchen Hut.
Ich war mir selber peinlich!
Ich sah aus wie ein Wesen aus der dadaistischen Bewegung. Natürlich hat kein
Kind kapiert, was das soll und ausgerechnet der doofste Junge mit den dicksten
Brillengläsern in meiner Klasse fragte mich:
"Als was bist Du
denn verkleidet? Als Fliegenpilz?"
"Nein, als
Masernschreck! Du Brillenschlange!"
Mein Zorn muss wie
ein Voodoo-Zauber gewirkt haben, denn am nächsten Tag war er krank - der Fluch
des Masernschrecks hatte ihn getroffen. Und von da an ging ich als Hexe.
Viel Spaß beim
Verkleiden und bis zum nächsten Mal.